- Zuhören = Mit Gefühlen umgehen
- #1 Ruhig und aufmerksam Zuhören
- #2 Die Gefühle des anderen anerkennen und akzeptieren
- #3 Dem Gefühl einen Namen geben
- #4 Ehrliche Fragen stellen
- Auf die Antwort kommt es auch an
- The shift response
- The support response
- Wie wir nicht antworten oder reagieren sollten – ein Beispiel für eine "shift response"
- 🎥 10 ways to have a better conversation | Celeste Headlee
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Zuhören = Mit Gefühlen umgehen
#1 Ruhig und aufmerksam Zuhören
- Ohne Ablenkung, ohne Multitasking, ohne, dass das Unterbewusstsein bereits eine Antwort parat legt. Einfach zuhören.
Auszug aus: Celeste Headlee. „We Need to Talk.“, Kapitel 6 Erwähnte Quelle: Levitin, D. J. (2015, Januar 18). Why the modern world is bad for your brain. The Guardian. http://www.theguardian.com/science/2015/jan/18/modern-world-bad-for-brain-daniel-j-levitin-organized-mind-information-overload
Auszug aus: Steslow, R. (2021, März 3). Celeste Headlee on Having Better Conversations (Season 2). https://podcasts.apple.com/de/podcast/celeste-headlee-on-having-better-conversations/id1514968525?i=1000511426014
#2 Die Gefühle des anderen anerkennen und akzeptieren
- Das geht nicht mit: „ich weiß, wie du dich fühlst“; „mir ging es auch mal so“.
- Dafür reicht ein leichtes Kopfnicken, Augenkontakt, ein „Ohh...“
- Worte wie diese in Kombination mit einer einfühlsamen Haltung sind Einladungen für den anderen, seine eigenen Gedanken und Gefühle zu erforschen und möglicherweise eine eigene Lösungen zu finden.
- Die Gefühle sollten niemals verleugnet werden: wenn wir jemanden dazu drängen, ein schlechtes Gefühl wegzuschieben - wie freundlich auch immer -, werden diese negativen Gefühle eher noch verstärkt (s. auch: )."Jetzt beruhige dich erst mal..."
#3 Dem Gefühl einen Namen geben
- Wir trauen uns nicht, die Gefühle des anderen anzuerkennen, weil wir befürchten, dadurch das Gefühl schlimmer zu machen. Aber genau das Gegenteil ist der Fall.
- Wenn wir dem anderen durch unsere Worte zeigen, was er/sie gerade erlebt, trösten wir diese Person, weil wir ihr inneres Erleben erkennen und anerkennen.
#4 Ehrliche Fragen stellen
- Es ist schwer, offene und ehrliche Fragen zu stellen, weil die meisten Leute Fragen stellen, die in Wirklichkeit getarnte Empfehlungen oder Urteile sind. Zum Beispiel: "Haben Sie daran gedacht, einen Therapeuten aufzusuchen?" und "Warum lassen Sie sich nicht von ihm scheiden?" sind keine offenen und ehrlichen Fragen. Offene und ehrliche Fragen haben keine versteckte Absicht, etwas zu reparieren, zu retten, zu beraten oder zu korrigieren.
- Offenes und ehrliches Fragen ist wesentlich für ein grundlegendes Verständnis. Es erlaubt den Menschen, ihre Geschichten zu erzählen, ihre Realitäten auszudrücken und die Ressourcen in sich selbst zu finden, um herauszufinden, wie sie über ein Problem denken und über die nächsten Schritte zu entscheiden.
- Oft stecken die Lösungen für Probleme schon in den Menschen und allein durch das Zuhören hilft man ihnen, Zugang dazu zu finden, wie sie am besten mit den Dingen umgehen können, jetzt und auch in Zukunft.
Auszug aus: Celeste Headlee. „We Need to Talk.“, Kapitel 7
Auf die Antwort kommt es auch an
„Humans aren’t as good as we should be in our capacity to empathize with feelings and thoughts of others, be they humans or other animals on Earth. So maybe part of our formal education should be training in empathy. Imagine how different the world would be if, in fact, that were “reading, writing, arithmetic, empathy.“ - Neil Degrasse Tyson Auszug aus: Celeste Headlee. „We Need to Talk.“, Kapitel 7
The shift response
The support response
shifts attention back to yourself
supports the other person's comment
- symptomatisch für Konversations-Narzissmus, der jede Chance auf eine Verbindung zunichte macht
- in der Regel selbstreferenzielle Aussage
- Wir mögen es, schlau und wissend zu erscheinen. Deshalb tendieren wir dazu, Fragen zu stellen, welche suggerieren, dass wir die Antwort schon kennen.
- Oder die Fragen werden so formuliert, dass wir die gewünschte Antwort erhalten: „“Meinst du nicht ...?“, "Stimmt es nicht, dass ...?“, "Würdest du nicht zustimmen ... ?“ Ein weiterer Indikator dafür ist das Ende der Frage mit „ ..., richtig?“ Diese Fragen verleiten den Antwortenden dazu, unvollständige oder weniger ehrliche Antworten zu geben, damit sie zur Meinung und Erwartung des Fragestellers passen
- auf den Gesprächspartner gerichtete Frage
- es müssen wirklich neugierige Fragen sein, die darauf abzielen, mehr Informationen zu erhalten und nicht subtil die eigene Meinung aufzudrängen, z.B. offene Fragen wie "Wie war deine Reaktion?" (nicht: "Hat dich das nicht verärgert?“)
- Das Ziel ist es, den Standpunkt des Gesprächspartners zu verstehen, und nicht, ihn zu beeinflussen.
- Offene Fragen können nützlich sein: „Ihr habt euch gestritten, weil ... ?“
- Wichtig ist aber, dass man keine unnötig detaillierten Fragen stellt, um sein Gegenüber nicht aus dem Konzept zu bringen (nicht: „Habt ihr euch in der Wohnung oder im Garten gestritten?“). Wo man war und zu welcher Zeit ist nicht so wichtig wie das, was passiert ist und wie es sich angefühlt hat.
- Man sollte sich immer bewusst sein, dass offene Fragen zu stellen auch bedeutet, dass das Gespräch überall hinführen kann, besonders in emotionales Gebiet!
Auszug aus: Fields, J. (2020, März 26). The Art and Science of Listening | Kate Murphy (Nr. 593). https://podcasts.apple.com/us/podcast/good-life-project/id647826736?i=1000469553007
Wie wir nicht antworten oder reagieren sollten – ein Beispiel für eine "shift response"
Auszug aus: Celeste Headlee. „We Need to Talk.“, Kapitel 7