Zusammenfassung:
- Keine großen Fehler zu begehen ist wichtig, da diese das gesamte Vermögen gefährden können.
- Vorsicht vor falschen Finanzwahrheiten oder angeblichen Finanzexperten.
- Faulheit und Arroganz sind zwei der gefährlichsten Hürden auf dem Weg zum Vermögensaufbau.
- Der Kreislauf aus Habsucht und Angst hält viele Menschen im Hamsterrad.
- Privatanleger sollten Anlageklassen, die sie nicht verstehen, grundsätzlich meiden.
Keine großen Fehler zu begehen ist wichtig, da diese das gesamte Vermögen gefährden können.
Vorsicht vor falschen Finanzwahrheiten oder angeblichen Finanzexperten.
Generell sollte man sich vor falschen Finanzwahrheiten, wie z.B. „Staatsanleihen sind immer sicher“ hüten.
Genauso gefährlich sind angebliche Finanzexperten: Diesen „Experten“ zufolge kann letztlich jeder als Angestellter nebenberuflich mit Spekulation in Aktien oder Immobilien reich werden. Er muss nur das jeweilige Reich-werden-Rezept befolgen, das von dem „Experten“ in Buch- oder Seminarform vermarktet wird. Die Rezepte sind dabei:
- Systematisch überoptimistischen Annahmen zu Rendite und Risiko der propagierten Investments
- Falsche Rechenmethoden
- Der Verklärung seltener positiver Ausreißer als „im Prinzip für jeden erreichbar“
Aber auch Bankberater verkaufen häufig unnütze Produkte: Berater sind in erster Linie Verkäufer von Produkten ihrer Arbeitgeber und ihre Aufgabe ist es mit diesen Produkten Geld zu verdienen durch erfolgsabhängige Provisionen. Oft haben diese Produkte enorm hohe Nebenkosten unter denen die Rendite leitet. So zeigte die wissenschaftlichen Studie „Messen des Kundennutzens der Anlageberatung“ bei der Analyse von 37000 Privatanleger-Depots, dass Anleger die eine Beratung und Depotführung durch ihre Bank nutzen, eine durchschnittlich geringere Rendite verzeichneten als Anleger, die sich selbst mit der Materie vertraut machen und ihre eigene Anlagestrategie entwickeln.
Faulheit und Arroganz sind zwei der gefährlichsten Hürden auf dem Weg zum Vermögensaufbau.
Selbst eine hohe finanzielle Intelligenz schütz nicht vor „Laziness“ und „Arrogance“.
Mit „Laziness“ ist nicht eine generelle Inaktivität gemeint sondern eher das Meiden von Aufgaben und Problemen. So kann z.B. ein hart arbeitender Geschäftsmann faul sein, wenn er seine Familie vernachlässigt und dieses Problem, dessen er sich eigentlich bewusst ist, meidet. Ehe man sich versieht, holen einen diese gemiedenen Probleme ein und wirken sich dann auch auf das Thema Vermögensaufbau aus, z.B. in Form einer Scheidung. Heutzutage verwechseln auch viele Leute „vielbeschäftigt zu sein“ mit „Dinge zu erreichen, die wichtig sind“ – man kann noch so viele unwichtige Dinge erledigen, wenn man die wirklich relevanten Probleme meidet, tut man sich damit keinen Gefallen.
„Arrogance“ bedeutet in diesem Kontext eine Kombination aus unzureichendem finanziellen Wissen und einem Ego, das zu stolz ist, um sich seine Wissensdefizite einzugestehen. Egal wie gut die eigene finanzielle Bildung ist, es gibt immer viele Dinge, die man noch nicht versteht. Hört man auf sich weiterzubilden oder ignoriert die Meinung anderer vor dem Hintergrund „es selbst besser zu wissen“, gefährdet man den eigenen Vermögensaufbauprozess signifikant. Eine wissenschaftliche Studie von Bhattacharya et al. zeigt z.B., dass viele Anleger, die unabhängige Anlageberatung bekommen, dieser oft nicht folgen und insofern nicht ihre Portfolioeffizienz erhöhen.
Der Kreislauf aus Habsucht und Angst hält viele Menschen im Hamsterrad.
“Most people have a price. And they have a price because of human emotions named fear and greed. First, the fear of being without money motivates us to work hard, and then once we get that paycheck, greed or desire starts us thinking about all the wonderful things money can buy. A pattern is then set: get up, go to work, pay bills, get up, go to work, pay bills... Their lives are then run forever by two emotions, fear and greed. Offer them more money, and they continue the cycle by also increasing their spending. This is what I call the Rat Race.” – Robert Kiyosaki
Wenn es um Geld geht, empfinden viele Menschen zwei grundlegende Empfindungen: Wenn wir Geld haben, konzentrieren wir uns oft auf Dinge, die wir gerne davon kaufen würden (Greed). Wenn wir kein Geld haben, leben wir in ständiger Sorge, nie genug davon zu haben (Fear).
- Menschen, die nie gelernt haben, gut mit Geld umzugehen, lassen sich davon sehr beeinflussen.
- Wenn wir keine Ahnung von finanziellen Angelegenheiten haben, dann nehmen Ängste und Habsucht von uns Besitz und wir fällen irrationale Entscheidungen.
- Die Angst vor Verlusten hält Menschen z.B. oft davon ab in Aktien oder andere rentablere Vermögenswerte zu investieren (sehen oft nur Risiken).
- Habsucht führt oft dazu, dass wir Geld für einen höheren Lebensstandard ausgeben, anstatt es zu investieren.
Privatanleger sollten Anlageklassen, die sie nicht verstehen, grundsätzlich meiden.
Laut dem renommierten Finanzexperten David Swensen sollten Privatanleger bestimmte Anlageklassen und -instrumente grundsätzlich meiden, wenn sie diese nicht verstehen. Beispiele sind Unternehmens- und Hochzinsanleihen, Hedgefonds und Private Equity sowie Fonds, die komplexe Finanzprodukte enthalten. „Generell gilt: Je komplexer eine Wall-Street-Kreation ist, desto schneller und weiter sollten Investoren davonlaufen“, empfiehlt Swensen. Als verantwortlicher Manager des Stiftungsportfolios der Yale-Universität hatte David Swensen seit 1985 einen vielfach kopierten Investmentansatz (das Yale-Modell) entwickelt und damit beispiellose Anlageerfolge erzielt.
Außerdem rät er davon ab in aktiv gemanagte Investmentsfonds zu investieren: „Investmentfonds entziehen den Anlegern durchweg enorme Summen im Austausch für die Gewährung eines erschreckenden Bärendienstes“, kritisiert Swensen. Publikumsfonds (Investmentfonds, die jedem Anleger offen stehen) verlangten von Investoren hohe Gebühren und lieferten diesen in der Regel Renditen, die hinter der Wertentwicklung breiter Marktindizes (Stichwort ETFs) zurückbleiben. Fondsmanager handelten zu oft und produzierten dadurch unnötige Kosten für ihre Kunden. Hohe Vertriebskosten würden deren Erträge zusätzlich schmälern. Die Asymmetrie zwischen versierten Produktanbietern und ihren fachlich unerfahrenen Privatkunden führe zu einem gewaltigen Vermögenstransfer von Einzelpersonen zu Institutionen. „Unzählige Belege bestätigen das Scheitern der gewinnorientierten Investmentfondsbranche“, lautet Swensens vernichtendes Fazit.