Zusammenfassung:
- Viele Menschen sind mit dem Thema Geldanlage überfordert, aber Weiterbildung kann viel helfen.
- Bei der Geldanlage gibt es verschiedene Punkte, die es als Investor zu beachten gibt.
- Historisch sind Aktien als vermögensmehrende Kraft anderen traditionellen Anlageformen überlegen.
- Investments in einzelne Unternehmen können sehr rentabel sein, sind aber für viele Menschen nicht geeignet.
- Indexfonds sind ideal um ohne hohen Zeitaufwand langfristig von der Entwicklung der Wirtschaft zu profitieren.
- Gold sorgt kaum für Wertzuwächse dient aber der Vermögensabsicherung in Zeiten von Turbulenzen.
- Immobilien garantieren Vermögenserhalt in deflationären Zeiten und bieten Schutz vor Inflation.
- Diversifikation über verschiedene Anlageklassen ist der Grundstein für einen sicheren Vermögensaufbau.
- Letztlich muss jeder für sich entscheiden, wie die eigene optimale Vermögensallokation aussieht.
Viele Menschen sind mit dem Thema Geldanlage überfordert, aber Weiterbildung kann viel helfen.
Wie der bekannte Investor Waren Buffet hier beschreibt, sind viele Menschen initial mit dem Thema Geldanlage überfordert und selbst nicht effektiv in der Lage, ihr Geld anzulegen. Dies kann man durch Weiterbildung in dem Bereich Geldanlage jedoch aus eigener Kraft ändern - denn wie Waren Buffet auch schon an anderer Stelle gesagt hat – “The most important investment you can make is in yourself."
Bei der Geldanlage gibt es verschiedene Punkte, die es als Investor zu beachten gibt.
"Der häufigste Grund dafür, warum Menschen an der Börse keinen Erfolg haben, ist der, dass sie sich den ganzen Tag damit beschäftigen, was an der Börse passiert" - Benjamin Graham, Gründervater des Value Investing
- Invest long-term: Wie das Zitat von Benjamin Graham bereits schön unterstreicht, ist es wichtig, als Privatanleger mit langfristiger Perspektive zu investieren und nicht kurzfristig zu zocken.
- Think yourself: Genauso ist es wichtig, selber aktiv nachzudenken und zu recherchieren.
- Start early & diversify: Man sollte so früh wie möglich anlegen und möglichst gut diversifizieren, um sich abzusichern.
- Stay the course: Darüber hinaus ist es noch wichtig seine Investmentstrategie zu halten und nicht ständig zu wechseln, da dies häufig sehr teuer ist und zu signifikanten Einbußen führt.
- Stick to simplicity: Außerdem wird immer wieder empfohlen, das Investieren möglichst simpel zu halten und nicht in Dinge zu investieren, die man nicht versteht.
- Impulse is your enemy: Des Weiteren sollte man sich beim Investieren auf keinen Fall von Emotionen oder Impulsen leiten lassen. Vor allem bei Investment in volatileren Anlageklassen wie Aktien sind Geduld und starke Nerven wichtig, um die Wertpapiere z.B. nicht zu früh in Krisen zu verkaufen.
- Avoid costs: Auf die Kosten achten - Das heißt auf die Einkaufspreise achten und wenig Handeln, weil dies häufig zu Kosten führt.
Historisch sind Aktien als vermögensmehrende Kraft anderen traditionellen Anlageformen überlegen.
Ein Jahrhundertrückblick der Deutschen Bank analysiert die Entwicklung von Anleihen, Aktien, Rohstoffen und Edelmetallen. Die Lehren aus den 160 Jahren Geldgeschichte lassen sich wie folgt zusammenfassen:
- In Zeiten instabiler Staaten und hoher Staatsverschuldung meide Zinspapiere als Mittel des Vermögensaufbaus. Heißt zugleich: In Zeiten niedriger Verbindlichkeiten und stabiler Staaten versprechen Zinspapiere solide Erträge.
- Versuche dein Vermögen nicht mit Rohstoffen zu mehren, die lohnen sich eher nicht.
- Sichere dich stattdessen mit Gold ab, aber erwarte davon keine hohen Wertzuwächse.
- Investiere in Aktien, aber achte dabei auf internationale Diversifizierung – Nationen steigen ab, Nationen steigen auf. Heute ist internationale Streuung des Anlagevermögens mit Indexfonds viel einfacher als früher.
Investments in einzelne Unternehmen können sehr rentabel sein, sind aber für viele Menschen nicht geeignet.
Es gibt unterschiedliche Strategien nach welchen Kriterien Unternehmen für ein Investment ausgewählt werden. Ein Ansatz ist hier z.B. das sog. Value Investing, bei dem versucht wird unterbewertete Unternehmen zu identifizieren.
Die deutsche Börsen-Millionärin Beate Sander geht bei dem Investment in Einzelaktien wie folgt vor: Bevor sie eine Aktie kauft, schaut sie sich diese genau an. Dabei analysiert Beate Sander wichtige Kennzahlen wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis und den Buchwert und wirft auch einen Blick in die Bilanz des Unternehmens.
Ist sie zufrieden mit der Analyse, greift sie zu. Allerdings nicht mit einer großen Summe. "Ich gehe meistens so mit 1500 Euro in eine Aktie", sagt Sander. "Ich kaufe lieber noch einmal nach.“ Vor allem in Crash-Phasen schlägt sie zu. Wenn sich Anleger fürchten, einzusteigen, kauft Sander nach: "Im Crash säe ich. Und später kann ich mich über ein schönes Gewinnwachstum freuen." Dabei finanziert sie die Zukäufe durch den Teilverkauf von Aktien, die immer noch auf Höchststand sind.
"Hoch/Mut/Tief" nennt Sander ihre Strategie, die sie schon in verschiedenen Crash-Phasen getestet hat. Dabei ist sie auch nicht besorgt, wenn es mal nach unten geht: "Irgendwann ist jeder Crash vorbei."
Wie in dem Video aber schon von Warren Buffet angesprochen, ist das Investieren in Einzelaktien jedoch für viele Menschen nicht geeignet, da es sehr zeitaufwendig sein kann, Fachwissen erfordert und die Menschen nicht das richtige Temperament (z.B. zu wenig Geduld oder zu emotional) für eine solche Anlagestrategie haben. Wie auf der nächsten Folie vorgestellt, gibt es aber noch andere Methoden, die es JEDEM erlauben von Aktien zu profitieren.
Indexfonds sind ideal um ohne hohen Zeitaufwand langfristig von der Entwicklung der Wirtschaft zu profitieren.
Ein sog. Index bildet die Kursentwicklung eines bestimmten Marktsegmentes ab und zeichnet damit die Entwicklung für einen bestimmten Bereich ab (z.B. der DAX). ETFs, eine weitläufige Form des Indexfonds, sind sinnvoll um ohne hohen Zeitaufwand langfristig von der stetigen Entwicklung der Weltwirtschaft zu profitieren. ETFs funktionieren im Vergleich zu Fonds (Ziel: überdurchschnittliche Gewinne) nach dem Minimalprinzip: Mit geringem Verwaltungs- und Managementaufwand einen Index (z.B. DAX oder Dow Jones) nachbilden anstatt diesen versuchen zu schlagen.
Wenn sich Anleger einige wenige Unternehmensaktien herauspicken, können sie sich nicht sicher sein, ob diese zu ihrem Rentenbeginn noch am Markt sind. Dazu kommt, dass es nur sehr wenigen Menschen gelingt kontinuierlich gegen den Markt zu gewinnen. Insofern ist es für den Großteil der Menschen sinnvoller, in eine große Zahl von Firmen zu investieren, also auf das Unternehmertum insgesamt zu setzen, um das Anlagerisiko zu senken (Diversifizierung). Dazu bedarf es keiner komplexen Investments, einfaches Investieren, z.B. in ETFs ist ausreichend und wird von zahlreichen Experten empfohlen.
Vorteile von ETFs:
- Sehr niedrige Gebühren (TER meistens unter 0.5%)
- Breite Streuung (Diversifikation)
- Meistens bessere oder äquivalente Performance zu Fondsmanagern (aktiv gemanagten Aktienfonds)
- Sehr wenig Aufwand für viel Rendite
- Täglicher Verkauf möglich
- Transparenz der ETFs: jederzeit einsehbar, wie das Geld liegt
- In besonderer Weise vor Totalverlust abgesichert, da sie zum Sondervermögen der emittierenden Fondsgesellschaft gehören und somit bei Insolvenz nicht in die Konkursmasse miteinfließen
Nachteile von ETFs:
- Breit aufgestellte ETFs reagieren sehr sensibel auf die Lage und Entwicklung der allgemeinen Welt- und Finanzwirtschaft: Kurze und mittelfristige Täler sind normal und können durchaus einige Monate / Jahre dauern
- Fondsvolumen immer zu 100% investiert: in guten Zeiten ein Vorteil, in schlechten ein Nachteil
- Man kann nicht haargenau auf jede Krise reagieren
- Marktrisiken durch Politik, Inflationsrisiko, Währungsrisiko (Fondswährung vs. Handelswährung)
- Risiken bei synthetischen ETFs: Ausfall des Swap Partners
Wie in ETFs investieren?
- Man sollte am besten mit Sparplänen in ETFs investieren, um vom Cost-Average-Effect zu profitieren: Wird über viele Monate immer der selbe Betrag verwende,t werden in Zeiten niedriger Kurse viele Wertpapiere und in Zeiten hoher Kurse weniger Wertpapiere gekauft. Insofern werden Kursschwankungen an Börsen abgefedert und Risiken reduziert. Mit einem Sparplan profitiert man automatisch von Möglichkeiten, ohne jeden Tag die Börsennachrichten verfolgen zu müssen. Insofern investiert man automatisch antizyklisch.
- WICHTIG: Eine wissenschaftliche Studie von Bhattacharya et al. zeigt, dass viele deutsche Anleger bei ETFs einem fehlerhaften Anlagemuster folgen: sie handeln mit ETFs, die kleine Indizes abbilden. Um von den Vorteilen von ETFs zu profitieren, sollten aber ETFs basierend auf großen Indizes, wie z.B. MSCI World, gehalten und nicht gehandelt werden.
- Hier kannst du die günstigsten ETFs finden: https://www.justetf.com/de-en/how-to/msci-world-etfs.html
- Hier eine generelle Anleitung zum Investment in ETFs: https://www.finanztip.de/indexfonds-etf/msci-world-etf-vergleich/
- Auswahl des ETF Anbieters: https://www.finanztip.de/wertpapierdepot/
Gold sorgt kaum für Wertzuwächse dient aber der Vermögensabsicherung in Zeiten von Turbulenzen.
Im Kontext von Investments sollte man nicht nur zukunftsoptimistisch auf eine Verbesserung der Weltwirtschaftslage setzen (-> ETF Investment). Denn unsere Geldsysteme stehen auf tönernen Füßen und viele Staaten sind verschuldet. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass das weltweit vorherrschende Geld- und Wirtschaftssystem tiefgreifenden Reformen unterzogen werden muss. Insofern sollte ein Teil des Vermögens in physische Edelmetalle investiert werden, die zu Hause oder in der Bank aufbewahrt werden: Das schützt vor Inflation und dem Einbruch des Kapitalmarktes.
Die Kaufkraft von Gold und Silber blieb in der Menschheitsgeschichte stets vorhanden. Kostete im alten Rom eine gute Toga eine Unze Gold, so erhält man dafür heute einen guten Anzug. Kaufkrafterhalt, nicht Vermögenszuwachs ist das Thema von Gold. Gold dient insofern der Wertaufbewahrung und nicht dem Vermögenszuwachs.
Immobilien garantieren Vermögenserhalt in deflationären Zeiten und bieten Schutz vor Inflation.
Immobilien bieten einen weitgehenden Schutz vor Inflation und eine Garantie für Vermögenserhalt auch in deflationären Zeiten, so nicht mit übermäßigem Kredit gearbeitet wird. Wichtig ist die regionale Diversifikation aufgrund der erheblichen direkten und indirekten Folgen der demografischen Entwicklung. Und schließlich: Wie bei allen anderen Anlagen auch kommt es darauf an, zu welchem Preis man einsteigt. 2007 war in den USA sicherlich ein schlechter Zeitpunkt, ebenso in Spanien und Irland oder im Japan des Jahres 1989. In Deutschland sind die Immobilien nach dem deutlichen Anstieg der letzten Jahre im internationalen Vergleich immer noch billig. Offen ist dabei allerdings die Frage, wie die Angleichung abläuft. Durch steigende Preise hier oder fallende dort. Vermutlich beides. Deshalb ist Diversifikation so wichtig.
Da nicht jeder Investor über ausreichend finanzielle Mittel und die Expertise für Immobilien verfügt, kann stattdessen in Immobilienfonds und Real Estate Investment Trusts (REITS) investiert werden. Dies führt auch zu einer regionalen Diversifizierung der Anlageklassen.
Bei Immobilien gilt es folgendes zu beachten:
- Eine auf Pump finanzierte und selbst bewohnte Immobilie im eigenen Leben noch in eine echte Investition zu verwandeln ist sehr schwer. Wann lohnt sich ein Haus?
- Unter 30
- Ansonsten Schuldenfrei
- 50% des Kaufpreises aus Eigenmitteln aufwenden
- Es existiert sehr wenig Evidenz dafür, dass private Immobilienanleger mit unter etwa drei Wohneinheiten systematisch „reich“ werden und attraktive Eigenkapitalrenditen erzielen. Damit eine Investition in Immobilien ex ante ökonomisch interessant wird, braucht es ein Volumen von etwa fünf Wohneinheiten oder mehr. Die kann man aber nicht mehr nebenberuflich verwalten, schon gar nicht, wenn Neubau- oder Renovierungstätigkeit involviert ist. Solche Akteure sind dann in erster Linie Unternehmer, die „zufälligerweise“ in der Immobilienbranche unterwegs sind. Wer von ihnen wirklich reich geworden ist, wurde das primär aufgrund seiner Unternehmereigenschaft und nur sekundär aufgrund des Immobilienaspekts.
Diversifikation über verschiedene Anlageklassen ist der Grundstein für einen sicheren Vermögensaufbau.
Bzgl. der optimalen Vermögensallokation – also der Frage, welcher Anteil des Vermögens in welche Anlageklassen (Aktien, Immobilien, …) investiert wird- gibt es verschiedenste Ansätze. So kann ein Portfolio z.B. wie von dem in Deutschland bekannten Makroökonom und Strategieberater Dr. Daniel Stelter dargelegt aussehen:
- regional diversifiziert Qualitätsaktien kaufen
- den Schwerpunkt bei Anleihen in Währungen und Regionen legen, die solide Schuldner haben und wo die Verschuldung relativ tiefer ist.
- als Ansatz zum Management des Wechselkursrisikos Cash halten: Schweizer Franken, Norwegische Kronen, Singapur-Dollar, US-Dollar.
- in Gold investieren
- Geld in Immobilien mit Schwerpunkt auf Regionen mit guter demografischer Entwicklung anlegen, dabei allerdings Märkte wie Kanada und Australien meidend, gegeben die Überbewertung in diesen Märkten.
In seinem Buch Global Asset Allocation: A Survey of the World’s Top Asset Allocation Strategies analysiert Mebane Faber die Performance von verschiedenen bekannten Vermögensallokationen für den Zeitraum 1973 bis 2013 mit Daten des US-Marktes. Dabei unterscheidet sich die Performance zwischen den verschiedenen Vermögensallokationen nicht allzu stark. Somit zeigt das Buch, dass trotz hoher Inflation, Deflation, Börsencrashs, mehrere Blasen und der Finanzkrise, unabhängig von dem spezifischen Ansatz (=Vermögensallokation) den man verfolgt, die Diversifikation in verschiedene Assetklassen den gewünschten Erfolg erreicht. Hier ein Ausschnitt der Ergebnisse:
Name of Portfolio | Portfolio allocation | Real returns p. a. | Max Drawdown |
---|---|---|---|
Benchmark Portfolio | 60% stocks, 40% US government bonds | 5.5% | -39.4% |
Permanent Portfolio (Harry Browne) | 25% stocks, bonds, treasury bills (similar to cash) and gold | 4.12% | -23.6% |
All Weather Portfolio (Ray Dalio) | 30% stocks, 15% 10-year US government bonds, 40% 30-year US government bonds, 16% raw materials | 5.04% | -28.7% |
Marc Faber Portfolio (Dr. Doom Portfolio) | 25% stocks, 10-year US government bonds, gold and real estate | 5.26% | -28.7% |
Letztlich muss jeder für sich entscheiden, wie die eigene optimale Vermögensallokation aussieht.
Letztendlich muss jeder für sich entscheiden, wie er sein Vermögen allokiert und welche Anlageformen einem am besten liegen (z.B. Aktien vs. Immobilien). Wie auch immer das finale Portfolio aussieht, wichtig ist, dass über verschiedene Anlageklassen hinweg diversifiziert wird. Nur dann ist man gegen verschiedenste wirtschaftliche Szenarien, wie z.B. Inflation und Deflation, wirksam abgesichert.