📌 Key facts
- Abschlussarbeit: Vorrangig Masterarbeiten, auf Anfrage auch Bachelorarbeiten möglich
- Start: Beginn nach Absprache (zeitnaher Start angestrebt)
- Bewerbung: E-Mail (siehe Seitenende) mit Deinem CV und Notenspiegel
💡 Hintergrund
Debürokratisierung ist in aller Munde! Im Rahmen des Bundestagswahlkampfs sind sich die Spitzenkandidaten darüber einig, dass der Bürokratie in Deutschland mit der Kettensäge entgegengetreten werden muss. Auch Regierungen anderer Länder haben erkannt, dass sie sich einen ineffizienten Staatsapperat nichtmehr leisten können - so entstand beispielsweise Anfang 2025 DOGE (Department of Government Efficiency) in den USA.
Ein relevanter Treiber der Bürokratie liegt im Bereich der öffentlichen Vergaben (Public Procurement). Jedes Jahr vergeben in der EU mehr als 250.000 öffentliche Stellen ein Volumen von rund 2 Billionen Euro (etwa 13,6 % des BIP) für den Einkauf von Produkten und Dienstleistungen (Internal Market, Industry, Entrepreneurship and SMEs The Public Procurement Data Space (PPDS)). Öffentliche Vergaben stellen nicht nur einen wirtschaftlichen Faktor dar, sondern sind auch maßgeblich mitverantwortlich für bürokratische Lasten: Ausschreibungsverfahren ziehen sich über Monate, unklare Zuständigkeiten führen zu Reibungsverlusten, und die mangelnde digitale Vernetzung staatlicher Beschaffungsstellen erschwert effiziente Prozesse.
Die Politik in Deutschland hat sich vorgenommen, die Bürokratie rund um öffentliche Vergaben zu reduzieren ( Claus Hulverscheidt Staat will öffentliche Aufträge weniger bürokratisch vergeben) - genau an diesem Punkt setzt diese Masterarbeit an: Wie kann Bürokratie im öffentlichen Einkauf reduziert werden – und was können wir von anderen Ländern lernen?
🎯 Ziele
Ziel der Arbeit ist es, öffentlichen Beschaffungsprozesse systematisch zu analysieren und Ansätze zur Debürokratisierung zu identifizieren. Im Mittelpunkt stehen internationale Vergleiche sowie die Untersuchung struktureller, prozessualer und technologischer Einflussfaktoren auf den Vergabeprozess. Auf dieser Basis sollen konkrete Handlungsempfehlungen für die Gestaltung öffentlicher Vergabeprozesse in der Praxis abgeleitet werden.
Grundlage der Analyse ist ein bereitgestellter Datensatz mit Daten zu Ausschreibungen und Vergaben. Die Bearbeitung soll primär quantitativ erfolgen und bei Bedarf durch qualitative Interviews ergänzt werden.
Mögliche Analyseperspektiven (nicht abschließend):
- Prozesskomplexität und Verfahrensdauern: Wie lang sind typische Vergabeprozesse? Welche Faktoren treiben den Aufwand?
- Vergabestrategien und Innovationspotenzial: Wie wirken sich experimentelle Modelle wie z. B. gestufte Vergaben („VC-Ansatz“) auf Effizienz und Output aus?
- Governance und Organisation: Wie wirken sich zentrale vs. dezentrale Einkaufsstrukturen auf Synergien und Bürokratie aus?
- Digitale Infrastruktur: Welchen Einfluss hat die Interoperabilität von IT-Systemen auf den bürokratischen Aufwand der Vergabprozesse?
Die Arbeit ist forschungsnah ausgerichtet.
🎓 Dein Profil
- Du möchtest dazu beitragen, Verwaltungsprozesse zu modernisieren und Bürokratie abzubauen
- Du hast Interesse an wissenschaftlichem Arbeiten und möchtest Erfahrung in einem Forschungsprojekt sammeln
- Du arbeitest gerne analytisch, strukturiert und eigenverantwortlich
- Du bist offen, dich in neue Themen wie digitale Verwaltung oder Public Procurement einzuarbeiten
- Erste Kenntnisse in Data Analytics (z. B. Python, R, Textanalyse, Web Scraping) sind hilfreich – aber kein Muss
- Gute Englischkenntnisse sind von Vorteil für Literaturrecherche oder Datenanalyse
📝 Bewerbung
Bitte sende Deine Bewerbung (inkl. CV und Notenspiegel) an Sebastian Bauer, Mitarbeiter am Lehrstuhl für Strategie und Organisation. Erzähl uns im Anschreiben kurz, warum Dich das Thema reizt und welche Perspektive Du einbringen möchtest.
Bei offenen Fragen melde Dich gerne bei uns – wir freuen uns auf Deine Bewerbung!
📬 Kontakt
Sebastian Bauer (sebastian01.bauer@tum.de)