Es kommt nicht auf das Ziel an, sondern auf das System. Das heißt wenn Sie bessere Ergebnisse erzielen möchten sollte Sie sich keine festen Ziele setzten, sondern lieber an Ihrem System arbeiten. Das hat mich erst mal sehr verwundert, weil es ja die gängige Meinung ist, dass zielstrebige Menschen und damit implizit Ziele zum Erfolg führen und jetzt sollen Ziele völlig nutzlos sein? Nein, natürlich machen Ziele durchaus Sinn, um uns eine Richtung vorzugeben. Aber optimale Fortschritte erzielt man nur mit dem richtigen System. Der starke Fokus auf Ziele birgt nämlich vier nicht zu vernachlässigten Probleme.
Das erste Problem Gewinner und Verlierer haben die gleichen Ziele. Jedes Fußballteam, das an einer Meisterschaft teilnimmt möchte gewinnen. Wir wissen alle das nur einer gewinnen kann. Das Ziel allein führt also nicht zum Erfolg vielmehr das System hat dem Gewinner geholfen die Meisterschaft für sich zu entscheiden.
Das Zweite Problem ist, dass das Erreichen von Zielen nur eine vorübergehende Veränderung hervorruft. Das heißt wir neigen dazu in alte Muster zu verfallen, sobald das Ziel erreicht ist.
Das dritte Problem: Ziele beeinträchtigen unser Glück bei jedem Ziel, das wir uns stecken schwingt der Glaubenssatz mit wenn ich mein Ziel erreicht habe werde ich glücklich sein. Indem wir unser Glück von Meilensteinen abhängig machen verpassen wir die Chance schon heute glücklich zu sein und sind unglücklich, wenn wir das Ziel verfehlen.
Kommen wir zum vierten Problem. Ziele passen nicht zu langfristigen Fortschritten. Ziele haben einen kurzfristigen Charakter, da sie so messbar und konkret sein müssen, um motivierend zu sein. Sobald wir das Ziel erreicht haben verfallen wir wieder in Alte Muster.
Clear, J., Tschöpe, A. 2020 Die 1%-Methode – Minimale Veränderung, maximale Wirkung: Mit kleinen Gewohnheiten jedes Ziel erreichen.
Parrish, S. (2017). Habits vs. Goals: A Look at the Benefits of a Systematic Approach to Life. Farnam Street. http://fs.blog/habits-vs-goals/