Der erfolgreiche Golfer Ben Hogan gilt als Pionier für Deliberate Practice, was so viel beutet wie „beharrliche Übung“. Durch seinen Drang zur Perfektion und den daraus resultierenden Erfolgen, entstand der Begriff “Hogan’s secret.” Er beschäftigte sich über Jahre hinweg mit der Methodik des Golfspiels, um seinen Golfschwung in der Gesamtheit zu perfektionieren.
Unter Deliberate Practice versteht man das systematische, zweckorientierte Üben mit Fokus auf Leistungssteigerung.
Ein weiterer Unterschied zu simplen Wiederholungen ist das kontinuierliche Einholen von Feedback. Dadurch kann die eigene Leistung gemessen und Veränderungen schnell festgestellt werden (z.B. Anzahl an Liegestützen). Da der Mensch nicht in der Lage ist gleichzeitig eine Tätigkeit auszuführen und diese zu bewerten, sind regelmäßige Trainerstunden zu empfehlen.
“Whenever you see a successful person, you only see the public glories, never the private sacrifices to reach them.” - Vaibhav Shah
Folgende fünf Devisen gelten für Deliberate Practice:
- Talent reicht nicht. Übung macht den Unterschied zwischen Gut und Hervorragend. Talent hilft, aber echte Verbesserung kommt mit harter Arbeit.
- Profileistung ist harte Arbeit und setzt wiederholtes Handeln voraus. Nachhaltige Wiederholungen einer Übung sind notwendig, um sie zu verbessern.
- Es gilt Qualität vor Quantität. Kurze, intensive und wiederholte Lerneinheiten mit regelmäßigen Pausen sind sinnvoller als stundenlanges, unkonzentriertes Dauerlernen. So werden Konzepte vom Arbeitsgedächtnis ins Langzeitgedächtnis verlagert.
- Zielsetzung und Ausdauer als Schlüssel zum Erfolg. Die richtigen Ziele zur richtigen Zeit sowie regelmäßiges Üben sind ausschlaggebend für einen steten Lernerfolg sowie anhaltende Motivation.
- Unmittelbares Feedback. Um Verwirrung vorzubeugen muss man sich vollständig auf die Übung konzentrieren und von einer weiteren Person unmittelbar Rückmeldung erhalten.
Metastudie der Princeton University
Leider ist auch Deliberate Practice kein hundertprozentiger Garant für Erfolge. An der Princeton University wurde in einer Metastudie der Anteil an Deliberate Practice am Erfolg der Besten der Besten in verschiedenen Bereichen untersucht:
Expertentum ist also relativ, weshalb es viel leichter ist in etwas gut zu sein für das sich kaum jemand interessiert verglichen mit einer Disziplin mit vielen Konkurrenten. Im Beruf ist nur ca 1 % der individuellen Erfolg auf Deliberate Practice zurückzuführen.
Source of Content: Clear, James (2016): The Beginner’s Guide to Deliberate Practice. Continuous Improvement Deliberate Practice Self-Improvement, 2016. Online verfügbar unter https://jamesclear.com/beginners-guide-deliberate-practice, zuletzt geprüft am 11.05.2021. DeWitt, Peter (2016): 5 Keys to Achieving Deliberate Practice (Opinion). In: Education Week, 30.08.2016. Online verfügbar unter https://www.edweek.org/education/opinion-5-keys-to-achieving-deliberate-practice/2016/08, zuletzt geprüft am 11.05.2021. Höpker, Jan (2019): Die 10.000-Stunden-Regel ist falsch! (Neue Forschungsergebnisse). Online verfügbar unter https://www.habitgym.de/10000-stunden-regel/, zuletzt aktualisiert am 25.09.2020, zuletzt geprüft am 08.06.2021.